Ein Veilchen

"EIN VEILCHEN"

Unter der Armen der knorrigen Eiche

schläft im Winter ein Veilchen.

Rastet zufrieden, sammelt Kräfte.

Gewiss kommt die Stunde, in der es wird geweckt.

Eines Morgens hörte den Sonnengruß.

Die rote Kugel rollt durch den Winkel,

schmiegt sich an, Wärme strahlt.

Der mächtige Lebensgeist knallt, die Erde lacht.

Alles keimt und sprießt.

Grüne Blätter brüten.

Erst ein herzformiges Blatt, dann das zweite,

die anderen folgen nach, flechten ein Rosettennest.

In der Mitte kreist winzige Marionette.

Hopst auf dünnen Beinchen.

Um den Kopf helles Seidentuch gewickelt,

ganz vermummt.

Dort steckt das rot gelbe Auge.

Der Fr¨hlingszauber springt flott.

Das Püppchen enth¨llt ihr Gesicht.

Mit unbeschreiblicher Schönheit erfüllt sich

einen Traum.

Gleich leuchtet der goldene Blick wohl behütet

zwischen f6uml;nf violetten Blütenflocken.

Zwei aufwärts, drei abwärts gerichtet.

Der Sporn lila gefärbt.

Zarte Veilchentöne, dunkelblau schraffiert,

sch¨chtern auf den Märzhimmel schauend,

die schöne Welt freundlich betrachten.

Der Duft erzühlt Liebesgeschichten.

Das Märchen spielt weiter.

Im Verborgenen feiert das Veigelein ein Fest.

 

M.K. am 12.11.2007

"KINDERGEDICHTE"