Drei Birken

"DREI BIRKEN"

Drei weiße Birken leuchten im Hasenwald.

Dem zurückkehrenden Frühling: "Guten Tag" sagen, nach seinem werten Befinden fragen.

Gelbe Trollblume und weiße Kuckucksblumen antworten, danken für die Höflichkeit.

Die Drei Ladylike durchlebten strengen Hartmonat, bebten vor Kälte,

sind jetzt voller Hoffnung, wärmen ihre schlanke Körper, strecken die Glieder,

die Sonne bei der Hand halten.

Flinke Sonnenstrahlen brechen durch die kahlen Bäume,

berühren die Zweige sanft, spielen miteinander.

Goldene Farbflecken rasen, imitieren Versteck und Angriff.

Zierliche Birken vom Regen gewaschen, vom Wind gekämmt, gepflegt,

fühlen sich behaglich.

Die weiße, seidene Borke schimmert silberrmatt, zieht Hasenblicke an, betört.

Dank der glatten M6auml;dchenhaut sind sie noch und noch gefragt.

Der helle Gewebemantel schmeichelt, lässt ihre Silhouetten festlich erscheinen.

Stets am werken, tauschen die Gedanken aus, lauschen was die roten Buchen dem Morgen erzählen,

sättigen die Neugier.

Die Köpfe gebeugt, wie drei Gevaterinnen neben der Verkaufsbude am alten Markt,

stellen sie fest:" Unseres Leben ist rund, reich und bunt".

Ein naufhaltsame Rhythmus der Natur teilt die Hausaufgaben ein.

Fantastische Matamorphosen zaubern.

Wohlgeratene Knospen wölben sich, gehen in die Breite, springen auf.

Kleine, rautenformige, junggrüne Blätterchen schlüpfen aus, kommen zum Vorschein.

Sie basteln fabelhafte, smaragdgrüne Laubroben, führen neueste Modelle vor,

zeigen sie verschwenderische Eleganz.

Gr6uuml;ne Farben vibrieren, grünliche Nuancen rollen, erzählen ein grünes Märchen,

grellgrüner Glanz in romantischer Koketterie schreitet entgegen.

Dunkel behandschuht h6auml;ngende Äste wiegen wollige Blütenkätzchen in den Schlaf.

Poetisch klingen gesungene Melodien, grüne Zithernblätter tönen ein,

malerischer Hauch umfasst das Wäldchen.

Das örtliche Spiel wechselt die Bühne.

Die Hexen auf Birkenbesen reiten in der Walpurgnisnacht zum Blocksberg hinaus.

Unterm Geäst kullert das Birkhuhn, dreht Kreise.

Über den Lichtern hoppeln rote Rosen, Schwarzfederfächer fächeln,

die weiße Stoßfederchrysantheme wackelt verführerisch,

singt ein seltenes Minnelied, macht ritterlich seiner Dame Hof, wirbt galant um sie.

Verschlafene Morgenröte streicht rosa den Osthimmel.

Hüpfendes Schrittes verlassen anmutige Birkenfeen die mondbescheinte Tanzwiese,

huschen zu den Birkenstämmen.

Ein attraktives Fasanenhuhn mit Spitzenschweif in farbenreichen Federanzug

hat das Tanzspektakel gesehen.

Birkengrün geschmückte Leiterwagen fahren zum Lichtfest.

Lütte Deern verziehrt das Maibäumchen, bunte Bändchen flattern.

Der Birkenröhrling wachgerufen, stößt graubraune Kapuzinerhüte aus der Erde.

Das Schlangenwurzelgeflecht betulicht die Freunde.

Hübsche Birken spinnen einen Traum, die Sternaugen blicken stolz ins Freie.

Alles lacht, auch der rotköpfige Birkenzeisig und die sonnige Kuhblume.

M.K. am 18.02.2008

"KINDERGEDICHTE"